Über Maike Rockel

In einem kleinen, verschlafenen Örtchen in Weener/Ostfriesland bin ich geboren. Eine Kleinstadt mit eigener Autobahnausfahrt. Aufgewachsen bin ich im Ruhrgebiet mit seinen lebenslustigen und etwas lauten „Pottlern“.

Das Hamburger Tor zur Welt entdeckte ich, gemeinsam mit meinen Schwestern und meinen Eltern, als ich Teenager war. Was unfreiwillig begann, entwickelte sich zu einer tiefen Verbundenheit und Liebe für diese wunderbare, bunte Hansestadt.
Heute bin ich in Hamburg fest verwurzelt. Hier habe ich Jura studiert und als Rechtsanwältin sowie in der Rechtsabteilung des Universitätskrankenhauses Eppendorf gearbeitet. Meinen Mann habe ich ebenfalls hier in Hamburg kennengelernt, wo wir gemeinsam mit unseren beiden Söhnen leben. In die Hamburger Justiz bin ich 1991 eingetreten, habe etliche Jahre als Staatsanwältin und Richterin an unterschiedlichen Hamburger Gerichten gearbeitet, bis ich 2013 Ermittlungsrichterin beim Amtsgericht Hamburg geworden bin. Auch heute noch bin ich mit Engagement als Haftrichterin tätig und arbeite derzeit an der Fortsetzung meines Krimis.

Wie es begann …

Die Begeisterung für das Schreiben habe ich neu entdeckt, als ich nach schöpferischen Herausforderungen suchte. Beim Ausmisten fiel mir eine verstaubte, alte Ausgabe des Buches „Kreatives Schreiben“ in die Hände und es war, als hätte ich einen kostbaren Schatz gefunden. Sofort fiel mir ein, wie das Buch in meinen Besitz kam. Vor gut 25 Jahren verbrachte ich einen Urlaub auf Kreta mit meiner alten Studienfreundin Irene. Wir genossen die wärmenden Sonnenstrahlen und ließen uns von dem blauem Himmel Agios Nikolaos verwöhnen, während wir nebeneinander auf der Liege faulenzten und plauderten, wie es wohl wäre, ein Buch zu schreiben. Vielleicht einen Liebesroman, vorzugsweise über die erste große Liebe? Eine Biografie oder etwas ganz anderes? Eifrig wurden Notizen gemacht und Ideen gesammelt. Heute weiß ich nicht mehr, was mich damals beflügelte, aber wieder in Hamburg zurückgekehrt, kaufte ich voller Tatendrang das Buch über das handwerkliche Schreiben. Mehr als ein zögerliches Plotten wurde es aber nicht und das Werk verschwand in den Tiefen meines Regals und geriet in Vergessenheit. Als ich es nun nach vielen Jahren wiederentdeckt hatte, fügte sich alles. Ich blätterte durch den von meinem inzwischen verstorbenen Väterchen angelegten Schnellhefter, in dem er liebevoll alle Briefe und Werke seiner Kinder gesammelt hatte und fand dort das von mir verfasste Märchen „Die Tassen“. Als ich die Geschichte las, musste ich lachen, nicht nur wegen der Orthografie. Es war eine wirklich kurze Fabel, der Plot simpel, die Prämisse „Wahre Liebe siegt über die Angst vor dem Anderssein“ zwar ausbaufähig, aber die Figuren blass und … ja, irgendwie zu rund. Alles in allem war ordentlich Luft nach oben. Mein Väterchen fand es dennoch toll, einer Pastorentochter eben würdig und so fanden „Die Tassen“ Eingang in den Schnellhefter und konnten so Teil dieser Geschichte werden. Nehmen Sie sich gerne die Zeit, das kurze Märchen zu lesen.

Warum es auch immer geschah, ich begann, eine Vielzahl an weiteren Büchern über kreatives Schreiben zu lesen, verschlang Bücher von Lajos Egri „Dramatisches Schreiben und Literarisches Schreiben“, Steven King „Das Leben und das Schreiben“ oder auch James Wood „Die Kunst des Erzählens“ und ließ mich in die Welt des Schreibens treiben. Ich kreierte und formte Figuren und erlebte eine nie gekannte Faszination für das Erschaffen der Charaktere, die im Laufe des kreativen Prozesses ein Eigenleben entwickelten und lebendig wurden, bis ich ihre Stimmen hören konnte. Wenn ich sie nicht mochte, flogen sie mit einem Tritt in den Hintern aus der Story, wenn sie mich für sich einnehmen konnten, sie aber eigentlich sterben sollten, rettete ich sie, indem ich die Geschichte änderte.
Heute würde ich leidenschaftlich gerne, wenn ich es könnte, mit der Kommissarin Nora und ihrer Schwester Lotta einen Zug durch die Hamburger Gemeinde machen oder mit Nora zusammen im Birdland singen, vielleicht zusammen mit meiner Freundin Irene …

Weil das Singen eine weitere Leidenschaft von mir ist, werde ich, soweit Corona dies zulässt, meine geplanten Lesungen im Herbst 2021 mit Liedern umrahmen, die Nora im Laufe ihrer Ermittlungen gesungen oder gehört hat.

Bis dahin bleiben Sie gesund, aber vor allem bleiben Sie fröhlich!